Für Krebspatienten sollte das Beste gerade gut genug sein. Doch bekommt wirklich jeder Krebspatient die Arznei, die er braucht? Die Ärzteschaft bestreitet das und tritt eine Debatte an.
Zahlen die Krankenkassen wirklich alles für todtranke Patienten? Bekommen Sie wirklich alle Medikamente, die sie benötigen, um wieder zu genesen?
Birgit Fischer, die Vorstandsvorsitzende der neuen Groß-Krankenkasse Barmer GEK, hat die jüngste Debatte über eine unzureichende Versorgung von Krebspatienten als „Panikmache“ bezeichnet. Laut Frau Fischer am Dienstag im ARD-Morgenmagazin, gehe es hier um eine passgenaue Versorgung. „Es gibt immer eine medizinische Abwägung.“ Die gleichen Medikamente sind nicht immer für alle Patienten die gleichen und notwendigen und sei abhängig von der Unterschiedlichkeit der Erkrankung.
Frau Fischer reagierte damit auf Aussagen von Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe, der zuletzt eine „heimliche Rationierung“ im Gesundheitswesen klagte. „Nicht jeder Krebspatient bekommt heute das sehr teure Krebsmedikament“, sagte Hoppe. Ärzte und Krankenhäuser haben Budgetdruck und entscheiden daher je nach Einzelfall, bei welchem Patienten sich eine teure Behandlung besonders lohnt und bei welchem nicht. Hoppe forderte die Politik auf zu äußern, welche Patienten und welche Krankheiten künftig vorrangig behandelt werden sollen.
Fischer wies diese Forderung jedoch zurück. „Ich halte diese Diskussion für Panikmache und Verunsicherung der Versicherten“, sagte sie. „Die Abstimmung und Koordination der unterschiedlich behandelnden Fachärzte und Krankenhäuser muss das Ziel sein, um die Qualität der Versorgung zu steigern. Das bedeutet gleichzeitig, dass auf der anderen Seite auch Gelder eingespart werden können.“ Es gebe in der Versorgung Wirtschaftlichkeitsreserven, sagte Fischer. „Es geht nicht darum, aus Kostengründen Behandlungen zu verweigern. Diese Diskussion haben wir nicht nötig in Deutschland.“
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