Patienten, die unter schwerem Gedächtnisverlust leiden, vergessen erlebte Emotionen im Gegensatz zu Erinnerungen nicht. Dies haben Forscher in einem Experiment mit Patienten herausgefunden. Justin Feinstein und seine Kollegen von der University of Iowa in Iowa City hatten Patienten mit Gedächtnisverlust untersucht und von der Verletzung des Hippocampus verursacht wird. Die Region des Hippocampus ist für das Abspeichern von neuen Erfahrungen zuständig.
Den Patienten wurde ein kurzer Film gezeigt, der eine war lustig und der andere eher traurig. Nach Filmende wurden die Versuchspersonen nach Details befragt. Die Patienten konnten sich kaum mehr an den Film erinnern. Vier von fünf Patienten konnten sich noch an 5 Details erinnern, berichteten die Forscher im Fachblatt "Prodeedings of the National Academy of Sciences". Dennoch verspürten Amnesie-Patienten nach lange nach dem Filmende Gefühle der Freude oder Traurigkeit. Personen, deren Hippocampus nicht beschädigt waren, konnten sich im Durchschnitt an 30 Details erinnern.
Die Resultate der Untersuchungen zeigten ausserdem, dass ein liebevoller Umgang mit Alzheimer-Patienten wichtig sei, so die Wissenschaftler. Entgegen der Vermutungen, sind die trotz gelöschter Erinnerungen jedoch nicht die damit assozieerten Gefühle verloren gegangen.
Feinstein äußerte: "Ein Besuch oder Anruf kann also bei Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind, anhaltende Freude auslösen - auch wenn sie den Besuch oder das Telefonat bereits wieder vergessen haben."
Dienstag, 13. April 2010
Gefühle sind standhafter als Erinnerungen
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