Freitag, 16. April 2010

Zeitplan für ihre Vorsorge

Vorbeugen ist gut, doch welche Check-Ups sind sinnvoll und ab welchem Alter sind sie wichtig?

Einmal im Jahr oder alle zwei Jahre? Gerade viele Männer suchen nur sehr selten oder oft erst gar nicht den Arzt auf, wenn sie Beschwerden haben. Zum Teil auch Frauen nutzen die Früherkennung und Vorsorge unzuverlässig.

In Europa dagegen nehmen die Angebote etwa 70% bis 90% der Leute wahr, während hier in Deutschland nur jeder Zweite zur Vorsorge geht.

Dabei könnten so manche Krankheiten frühzeitig erkannt werden und auch rechtzeitig behandelt werden. Zum Beispiel Bluthochdruck kann auf Dauer die Gefäße schädigen und ist nicht gerade ungefährlich. So könnten mehr Bewegung, gesündere Ernährung, moderne Blutdrucksenker spätere Krankheiten, wie Schlaganfall und Herzinfarkt senken.

Die Gesundheitskassen haben den "Gesundheits-Check Up" ab 35 Jahre eingeführt. Alle zwei Jahre erstatten die Krankenkassen die Kosten für den Rundum-Check. Es werden neben körperlichem Gesundheitscheck auch Gesundheitsfragen zu einem selbst und über die Familie gestellt.

Wer Symptome oder Beschwerden rechtzeitig untersuchen lässt, kann so lebensbedrohliche Krankheiten, wie z. B. Darmkrebs, Brustkrebs, Hautkrebs oder Gebärmutterhalskrebs reduzieren.

Folgende Vorsorge-Checks sind sinnvoll:

Ab 18 Jahren:
  • Kassenleistung: Jährliche Vorsorge beim Zahnarzt, ab 20 Jahren kommt bei der Frau die jährliche Krebsvorsorge-Untersuchung beim Frauenarzt dazu. Hierzu gehört auch der Pap-Test (Untersuchung der Gebärmutter durch einen Abstrich, um vor Gebärmutterhalskrebs zu schützen). Ohne Zusatzleistungen (z. B. Pillenrezept) entfällt sogar die Praxisgebühr. Bis zum Alter von 25 Jahren wird ein Chlamydien-Test vorgenommen, um vor Unfruchtbarkeit zu schützen.
  • Privatleistung: Beim HPV-Test wird nach den Auslösern, den humanen Papillom-Viren gesucht. Kosten betragen 15,00 € plus Laborkosten. Bei positivem Pap-Test zählt es als Kassenleistung.
  • Umstritten: ThinPrep-Test. Ein neuer Pap-Test, der die Diagnose verbessern soll. Er kostet inkl. Labor schon 50,00 €.
Ab 30/35 Jahren:
  • Kassenleistung: Ab 30 Jahren wird die Brust der Frau vom Frauenarzt untersucht, und das jährlich, um so Gewebeveränderungen zu erkennen.
  • Ab 35 Jahre gibt es den 2-jährigen Gesundheitscheck beim Hausarzt. Untersucht wird das Blut, Blutfett, Zuckerwerte, Eiweiß und Nitritgehalt sowie rote und weiße Blutkörperchen. Man möchte rechtzeitig Stoffwechsel, Herz-Kreislauf- und Nieren-erkrankungen erkennen. Seit Juli 2008 kann man alle zwei Jahre eine kostenlose Hautkrebsuntersuchung durchführen lassen.
  • Privat: Erweiterter Blutcheck-Wert. Ergänzung zur Brustkrebsvorsorge ist die Ultraschall-Untersuchung bei jungem, dichtem Brustgewebe (Kosten: 35 Euro).
  • Umstritten: Hautuntersuchung mit Speziallupe. Sinnvoll bei mehr als 50 Leberflecken.
Ab 40 Jahren:
  • Kassenleistung: Zwischen 40 und 50 Jahren gibt es kein weiteres Vorsorgeprogramm.
  • Privat: Knochendichtemessung für 30 Euro, um Osteoperose gegenzusteuern. Messung des Augeninnendrucks ca. 20 Euro wird von Experten alle 2 Jahre empfohlen. Erst-Mammografie zwischen 60 Euro und 70 Euro sowie spezifischer Darmkrebstest (ca. 30 Euro und 70 Euro).
  • Umstritten: Blasenkrebs-Vorbeugung durch Urintest-Screening. Unsinnig Selbsttest auf Herzinfarkt und HIV. Das sollte immer ein Arzt vornehmen.
Ab 50 Jahren:
  • Kassenleistung: Darmkrebs-Früherkennung. Bis 55 Jahren wird einmal jährlich der Enddarm ausgetastet, der Stuhl auf verborgenes Blut untersucht. Und dann erneut nach 10 Jahren wieder eine Darmspiegelung kostenlos möglich. Seit 2005 werden Frauen im Alter zw. 50 und 69 Jahren zum Mammografie-Screening geladen.
  • Privat: Experten bewerten kritisch die Strahlenbelastung des Screenings aufgrund zu geringen Erfolges.

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