Donnerstag, 4. März 2010
Vorsorge vor Brustkrebs-Erkrankung
Jährlich erkranken pro Jahr etwa 50.000 neu an Brustkrebs. Von Geburt an hat jeder Mensch in jeder Körperzelle erbliche Genmutationen, die über die Keimzelle der Mutter vererbt werden kann. Wenn ein Elternteil unter dem Gendefekt leidet, so liegt die Wahrscheinlichkeit bei 50%, dass das Kind auch daran erkrankt. Das Gen BRCA1 und BRCA 2 deutet darauf hin, dass man eine Veranlagung für Brustkrebs hat.
BRCA steht für Breath Cancer (Brustkrebs). Mit den Genen BRCA 1 und BRCA 2 kann man das Risiko an Brustkrebs zu erkranken ablesen. Wenn eine Mutation der Gene (Veränderung) vorliegt, so können Reparaturmechanismen nicht mehr stattfinden, die vor Brustkrebs schützen.
Ein gesunder Mensch hat zwei BRCA-Gene, die ihn vor Brust- und Eierstockkrebs schützen. Man spricht von BRCA-Gendefekt, wenn eines der Gene bereits kaputt ist, das andere kann im Laufe der Zeit kaputt gehen. Sind beide Gene defekt, so löst es Brust- und Eierstockkrebs aus. Die Veränderung der Gene kann jederzeit weiter vererbt werden und ist geschlechtsunabhängig, d.h. auch Männer können an Brustkrebs erkanken.
Frauen, die ein kaputtes BRCA-1-Gen haben, haben ihr Leben lang das Risiko zu etwa 80% an Brustkrebs zu erkranken und ca. 45 % an Eierstockkrebs zu erkranken. Eine Erkrankung kann bereits in jungen Jahren erfolgen, das heisst, vor dem 50. Lebensjahr.
Eine Gendefekt des BRCA-2 bei Frauen zeigt eine lebenslange 80ig-Prozentige Wahrscheinlichkeit an, an Brustkrebs zu erkranken. 27 % Wahrscheinlichkeit an Eierstockkrebs zu erkranken.
Ein Indikator dafür ist die Anzahl und Art der Krebsfälle innerhalb der Familie. Aus medizinischer Sicht wird eine Untersuchung in folgenden Fällen empfohlen:
- mindestens drei oder mehr Frauen in der Familie sind an Brustkrebs erkrankt
- mindestens zwei oder mehr verwandte Frauen sind an Brust- und/oder Eierstockkrebs erkrankt, von denen mindestens eine vor dem 50. Lebensjahr erkrankt ist.
- es gibt Fälle in der Familie, in denen Brust- und Eierstockkrebs gemeinsam auftreten.
- eine Frau unter 30 hat einen einseitigen Brustkrebs.
- eine Frau unter 40 ist an beidseitigem Brustkrebs oder an Eierstockkrebs erkrankt.
- es gibt zwei an Eierstockkrebs erkrankte Frauen in der Familie (egal vom Alter).
- es gibt eine an Brustkrebs und eine an Eierstockkrebs erkrankte Frau in der Familie.
In Deutschland gibt es zwölf Zentren für familiären Brustkrebs, wo man die genetischen Tests durchführen lassen kann und psychologische Beratung erhält.
Berlin Brustzentrum der Charité - Zentrum "Familiärer Brustkrebs"
Charitéplatz 1, 10117 Berlin
Termine für Betroffene: Telefon 0 30 - 450 564 272
Köln/Bonn Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität zu Köln
Zentrumssprecher: Prof. Dr. Rita Schmutzler
Kerpener Str. 34, 50931 Köln
Termine für Betroffene: Telefon 02 21 - 4 78-86 509
Dresden Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden,
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Zentrumssprecher: Prof. Dr. Wolfgang Distler
Fetscherstr. 74, 01307 Dresden
Termine für Betroffene: Telefon 03 51 - 4 58-28 64
Düsseldorf Frauenklinik des Universitätsklinikums Düsseldorf
Zentrumssprecher: Dr. Carolin Nestle-Krämling, Dr. Dieter Niederacher
Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf
Termine für Betroffene: Telefon 02 11 - 8 11 75 40
Hannover Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Zell- und Molekularpathologie
Zentrumssprecher: Prof. Dr. Brigitte Schlegelberger
Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover
Termine für Betroffene: Telefon 05 11 - 5 32-45 29
Heidelberg Institut für Humangenetik der Universität Heidelberg
Zentrumssprecher: Prof. Dr. Claus R. Bartram
Im Neuenheimer Feld 344a, 69120 Heidelberg
Termine für Betroffene: Telefon 0 62 21 - 56 50 87
Kiel Universitätsfrauenklinik Kiel
Zentrumssprecher: Prof. Dr. Walter Jonat, Prof. Dr. Norbert Arnold
Michaelisstr. 16, 24105 Kiel
Termine für Betroffene: Telefon 04 31 - 5 97 20-71
Leipzig Institut für Humangenetik der Universität Leipzig
Zentrumssprecher: Prof. Dr. Ursula Froster
Philipp-Rosenthal-Str. 55, 04103 Leipzig
Termine für Betroffene: Telefon 03 41 - 9 72 38 00
München Frauenklinik rechts der Isar der Technischen Universität München
Zentrumssprecher: Prof. Dr. Marion Kiechle, Prof. Dr. Alfons Meindl
Ismaningerstr. 22, 81675 München
Termine für Betroffene: Telefon 0 89 - 41 40-24 46 oder 0 89 - 41 40-74 06
Universitätsfrauenklinik im Klinikum Großhadern an der Ludwig-Maximilians-Universität
Marchioninistr. 25, 81377 München
Termine für Betroffene: Telefon 0 89 - 70 95-75 71
Münster Institut für Humangenetik der Universität Münster
Zentrumssprecher: Prof. Dr. P. Wieacker
Vesaliusweg 12-14, 48149 Münster
Termine für Betroffene: Telefon 02 51 - 8 35 54-24
Beratung: Telefon 02 51 - 8 35 54-13
Ulm Frauenklinik und Poliklinik der Universität Ulm
Zentrumssprecher: Prof. Dr. Rolf Kreienberg
Prittwitzstr. 43, 89075 Ulm
Termine für Betroffene: Telefon 07 31 - 50 02-76 06
Würzburg Abt. für Medizinische Genetik im Institut für Humangenetik der Universität Würzburg und Frauenklinik der Universität Würzburg
Zentrumssprecher: Prof. Dr. Tiemo Grimm (Humangenetik) und Prof. Dr. Johannes Dietl (Frauenklinik)
Biozentrum, Am Hubland, 97074 Würzburg
Termine für Betroffene: Telefon 09 31 - 888-40 84
Weitere Informationen sowie Hilfe und Unterstützung für Betroffene gibt es bei:
Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.
www.frauenselbsthilfe.de.
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