Freitag, 5. Februar 2010

Unbekannte Krebsrisiken aufgedeckt


Jedem ist bekannt, dass Alkohol, zu viel Sonne, Zigaretten ein Risiko an Krebs zu erkranken erhöht. Weniger bekannt dagegen ist, dass Einsamkeit, Schichtarbeit und Dieselabgaber Tumore begünstigen.

In Europa erkranken weniger Menschen an Krebs. Innerhalb der letzten 10 Jahre hat sich die Krebstodrate bei Frauen um 8 % und bei Männern um 9 % reduziert.

Positive Trends, wie Nichtrauchen und Beachtung weiterer Aspekte um das Krebsrisiko zu senken, wird immer mehr in unserer Gesellschaft beachtet. Immer seltener erkranken Männer an Lungenkrebs und verwandten Krebsarten, da sie seit Jahren weniger rauchen. Doch es könnten etwa 40 % aller Krebserkrankungen vermieden werden, so die WHO anlässlich des Weltkrebstages.

Der Lebensstil ist mit unter ein maßgeblicher Einflußfaktor, der das Krebsrisiko erhöht.

Wer zu viel Alkohol und Zigaretten konsumiert, gehört zu den Risikogruppen.

Allerdings werden Krebsrisiken, wie das Passivrauchen, Dieselruß noch immer unterschätzt. Auch Einsamkeit und Schichtarbeit ist bekannt für Krebsrisiken. Mit diesem Wissen kann man weitere Erkrankungen vorbeugen.

Zahlreiche Studien untersuchten, ob stark psychische Faktoren zu schweren Erkrankungen führen kann. Amerikanische Wissenschafter haben den Einfluß Einsamkeit für eine Krebserkrankung unter die Lupe genommen und herausgefunden, dass sie das Krebsrisiko erhöht, daran zu erkranken.

Die aktuelle Studie beruht sich zwar nur auf Versuchen von krebskranken Laborratten, doch sind die Studienleiterinnen Martha McClintock und Gretchen Hermes davon überzeugt, dass sich das Resultat auf Menschen übertragen lässt. Tieren sind ähnliche Wesen wie wir Menschen.

Eine Isolation verdreifacht das Risiko an Krebs zu erkranken.

Krebskranke Nager, die allein im Käfig lebten, starben deutlich früher an einem vergleichbaren Tumor als Tiere, die mit Ihresgleichen zusammen waren. Die Geschwüre waren aggressiver. Durch die Isolation kann es zu einer Verdreifachung des Krebsrisikos führen. Die Wissenschaftler konnten höhere Werte des Stresshormones Corticosteron bei Tieren feststellen, die ohne Kontakt zu anderen lebten.
Stress, verursacht durch Einsamkeit, ist letztlich die Ursache für eine beschleunigte Krankheitsentwicklung.

Die Forschergruppe will aus dem Ergebnis Behandlungsstrategien für Krebs- und Hochrisikopatienten entwickeln, unter Berücksichtigung deren sozialen Netzes.

Forscherin Gretchen erklärt: „Umwelt, Gefühle und Krankheit sind eng miteinander verflochten“. „Unsere Studie zeigt, dass das Sozialleben buchstäblich unter die Haut geht.“ Die Studie ist in den „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) erschienen.

In mehreren früheren Studien konnte man keinen psychischen Einfluss auf die Krebsentstehung oder die Überlebenschance feststellen.. Zudem ist es ohnehin sehr schwierig, emotionalen Stress zu messen.

Dieselgase stehen schon seit längerem unter dem Verdacht, der Antrieb für Tumore zu sein. US-Wissenschaftler haben untersucht, wie Gase des Dieselkraftstoffes die Krebsentstehung fördern. Für diesen Versuch wurden Mäuse eingesetzt, die über mehrere Stunden hinweg Dieselgasen ausgesetzt waren. Weitere Mäuse waren der reinen gefilterten Luft ausgesetzt.
Im Organismus der kranken Mäuse haben sich vermehrt neue Blutgefäße gebildet, als die Dieseldämpfe einatmeteten. Diese Blutgefäße versorgten die Tumore mit Nährstoffen zum heranwachsen. Auch im Körper von gesunden Mäusen sind vermehrt Blutgefäße entstanden.

Die Forscher resultierten daraus, dass keine Vorerkrankung nötig ist, um anfällig gegenüber Dieseldämpfen zu werden.

Die Mäuse atmeten in wenigen Wochen Dieseldämpfe ein, die einer Menge entsprach, der Menschen tagtäglich in Stadtgebieten ausgesetzt sind. Die Schadstoffmengen lagen leicht unter den Mengen, denen Arbeiter ausgesetzt sind, die mit Dieselmotoren arbeiten.

Ein erstes Fazit der Studie. Nach einer kurzen Zeitspanne von nur zwei Monaten kann gesundes Gewebe einen Tumor entwickeln so die Studienleiterin Qinghua Sun von der Ohio-State.

Bereits ein Öko-Test Ende November 2009 warnte vor Krebserreger in Spielzeug, so auch unter anderem in den Quietsche-Entchen, Plastikfiguren etc.
Die Experten hatten PAK in Spielzeug bewertet und die Öffentlichkeit geschockt: In Kinderspielzeug ist eine tausendfach höhere Konzentration des potenziellen Krebserregers erlaubt als etwa in Autoreifen. PAK soll aus Gummi-Kinderspielzeug herausgenommen werden. Denn diese Stoffe sollen Krebs auslösen und das Erbgut schädigen und sogar die Fruchtbarkeit beeinträchtigern.

Immer mehr Kinder erkranken in den letzten Jahren an Krebs. Zwar gibt es bisher noch keine einschlägige Studie, doch sollte man den gefährlichen Schadstoff schnellstens entfernen.

Um 70 % höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Stewardessen und Pilotinnen an Brustkrebs erkranken. Die männlichen Kollegen erkranken um etwa 40 % häufiger an Prostatakrebs, dass ist der Entschluss der Mediziner um Thomas Erren vom Institut für Arbeitsmedizin der Universität Köln. Es wurden insgesamt 30 Studien aus der ganzen Welt zum Thema Schichtarbeit und Krebs ausgewertet.

Die Internationale Agentur für Krebsforschung, habe bereits Ende 2007 bestimmte Formen der Schichtarbeit als krebserregend eingestuft, so Thomas Erren. Zugleich habe die Agentur entgegnet, dass diese Einschätzung noch „suggestiv“ sei. Die Auswertung der 30 Studien habe nun als Querschnittsergebnis klar das ganze gefördert, dass das Krebsrisiko für das untersuchte Flug- und Schichtpersonal signifikant erhöht ist.

Rachael Z. Stolzenberg-Solomon vom National Cancer Institute in Bethesda und ihre Kollegen untersuchten den Zusammenhang zwischen rotem Fleisch und Bauchspeicheldrüsen-Krebs. Hierzu wurden 525.473 Personen analysiert, die an der „AARP Diet and Health Study“ teilnahmen. Die Probanden mussten Fragen zu ihrer Ernährung beantworten und wurden über 6 Jahre hinweg immer wieder nach ihrem Gesundheitszustand befraft.

Innerhalb dieser Zeit erkrankten 472 Frauen und 865 Männer an Bauchspeicheldrüsen-Krebs. Es stellte sich heraus, dass die Befragten sehr fetthaltig aßen. Männer und Frauen, die sich stattdessen fettarm ernährten und viel gesättigte Fettsäuren zu sich nahmen, hatten ein um 36 Prozent geringeres Risiko.

Die Autoren schrieben in ihrer Studie: „Insgesamt zeigte sich, dass tierische Fette eine Rolle spielt, wenn sich Bauchspeicheldrüsenkrebs entwickelt. Scharf Angebratenes und der regelmässige Verzehr schadet der Bauchspeicheldrüse, das fanden Forscher der Universität von Minnesota heraus. Über neun Jahre lang untersuchten Forscher die Ernährungsgewohnheiten von 62.581 Menschen und stellten bei 208 Teilnehmern Bauchspeicheldrüsenkrebs fest. Die Teilnehmer aßen gerne scharf. Daher sollte man Fleischer eher mit niedrigeren Temperaturen garen, das würde das Krebsrisiko senken. Das Fleisch sollte durch das Braten nicht zu dunkel angebraten werden. Auch angebranntes Fleisch sollte man nicht verzehren.

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