Dienstag, 11. Mai 2010

Mundbakterien gefährlich für Ungeborenes

Einige von etwa 700 natürlichen Mundbakterien können zu Komplikationen in der Schwangerschaft führen, denn sie wandern über den Blutkreislauf in die Plazenta.

Auch gesunde schwangere Frauen können durch Bakterien aus dem eigenen Mundraum in Gefahr geraten. Forscher an der Case Western Reserve University in Cleveland, Ohio, entdeckten Erreger in der Plazenta und im Fruchtwasser von Schwangeren, die sich normalerweise im Mundraum befinden. Dort lösen sie Entzündungen und schlimmstenfalls Früh- oder Totgeburten aus. Forscher wollten herausfinden, wie diese Bakterien vom Mund in die Gebärmütter gelangen und spritzten menschlichen Speichel in den Schwanz von schwangeren Mäusen. 24 Stunden später vermehrten sich die Bakterien aus dem Speichel in die Plazenta der Mäuse. Die Proben stammten unter anderem von Personen mit gesunden Zähnen und Zahnfleisch sowie von Patienten mit Parodontitis.

Mit diesem neuen Experiment wurde nachgewiesen, dass die Bakterien auch aus einem völlig gesunden Mundraum in die Plazenta gelangen können. Laut dem Forscher Yping Han sind es nicht nur die gefährlichen Parodontitis-Erreger, sondern überwiegend Bakterien, die jeder gesunde Mensch in sich trägt. Im Mund verhalten sich die Bakterien völlig harmlos, in der Gebärmutter lösen sie jedoch Entzündungsreaktionen aus, die Gewebe und Gefäße angreifen und zu Krämpfen führen können.

Im nächsten Schritt möchte Yping Han herausfinden, welche der 700 Bakterien sich in der Plazente und Gebärmutter ansiedeln und eine Therapieform herausbringen.

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