Montag, 30. August 2010

Risikofaktor für den chronischen Schmerz

Etwa 8 Millionen Deutsche plagen Migräne-Attacken. Forscher haben das Erbgut von mehr als 50.000 Menschen analysiert und einen Risikofaktor für den chronischen Kopfschmerz gefunden.

Eetwa 8 Prozent der Männer und 17 Prozent der Frauen sind in Europa von der Erkrankung des Nervensystems betroffen. Meist tritt sie während der Pubertät ein. Die typischen Kopfschmerz-Attacken kommen erst im Erwachsenen-Alter. Pulsierend und meist einseitig, so fühlt sich der quälende Kopfschmerz, die Migräne, an. Begleiterscheinungen wie z. B. Übelkeit, Erbrechen oder Licht- oder Geräuschempfindlichkeit kommen dazu.

Internationale Wissenschaftler haben genetische Daten von 56.742 Menschen aus Finnland, Deutschland, den Niederlanden, Island und Dänemark verglichen und dabei den Risikofaktor im Erbgut gefunden.

Es stellte sich heraus, dass ein spezieller Gen-Marker auf Chromosom 8 ein deutlich höheres Risiko ergibt, eine Migräne zu entwickeln. Verneri Anttila der Universität Helsinki, Leiter des Forscherteams erklärt: "Unsere Daten weisen darauf hin, dass der Marker rs1835740 an der Glutamatregulation beteiligt ist. Glutamat ist ein Neurotransmitter, der für den Transport von Informationen zwischen den Nervenzellen im Gehirn verantwortlich ist.

Und auch Co-Autor Christian Kubisch der Universität Köln sagt: "Eine Anhäufung von Glutamat im Gehirn könnte eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Migräne spielen.“ Kopfschmerz wird möglicherweise von einem Glutamat-Überschuss an den Synapsen ausgelöst.

Laut Kubisch ergibt sich möglicherweise ein Ansatzpunkt für die Entwicklung von Medikamenten.Das Leiden der Patienten könnte dadurch verringert werden, wenn die Ansammlung des Glutamats vermieden würde. Allerdings sind noch weitere Studien erforderlich.

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