Freitag, 5. März 2010

Wellen sollen vor Alzheimer schützen

Inzwischen gibt es weltweit 35 Millionen Menschen, die an Demenz und Alzheimer erkrankt sind. Man geht davon aus, dass sich die Zahl in den nächsten 20 Jahren verdoppeln wird. Jeder Achte Mensch über 65 Jahren und fast jeder Zweite über 85 Jahren ist von dieser Krankheit betroffen.

Mit der zunehmenden Lebenserwartung wird auch die Zahl der Alzheimer-Patienten ansteigen. Im Alter spielen auch andere Krankheiten, wie Cholesterinspiegel, Alzheimer, Diabetes eine Rolle, da sie als Risikofaktoren für Demenz-Erkrankung gelten. Alle 20 Jahre wird sich die Zahl der Betroffenen verdoppeln, laut Alzheimer-Weltbericht 2009. Und bis 2050 wird sich die Zahl auf 115,4 Millionen Fälle steigern.

In der Alzheimer-Forschung zur Vorbeugung gibt es neue spektakuläre Erkenntnisse. So sollen Handy-Strahlen, die Hirntumore verursachen sollen, offenbar gegen Alzheimer schützen. US-Forscher haben mit Handy-Strahlen an Mäusen einen Test zur Alzheimer-Verhinderung und Verringerung des Hirnleidens durchgeführt und festgestellt, dass die Erkrankung an den erkrankten Tieren gelindert werden konnte. Durch die Strahlung wurde unter anderem das Erinnerungsvermögen gesunder Mäuse verbessert.

Forscher von der University of South Florida in Tampa hatten etwa 100 Mäuse in ihre Tests einbezogen. Die meisten davon waren Test-Mäuse für Alzheimer, die genetisch verändert wurden und sich in dessen Gehirn die Ablagerung des Peptids Beta-Amyloid gebildet hatte. Die Mäuse befanden sich in Käfigen und um sie herum waren Antennen gruppiert, die der elektromagnetische Strahlung von Handys mit einer Frequenz von
918 Megahertz, zweimal täglich eine Stunde über einen Zeitraum von 7 bis 9 Monaten ausgeliefert waren. Das entsprach etwa 0,25 Watt pro Kilogramm, vergleichbar mit der Menge, die entsteht, wenn ein Handy ans Ohr gehalten wird und auf das menschliche Gehirn strahlt.

Es wurde nachgewiesen, dass bei jungen noch nicht an Alzheimer erkrankten Mäusen, sich während des Versuches keine Beta-Amyloid-Plaques bildeten. Im Testergebnis bei älteren Mäusen, die bereits an Alzheimer litten, wurde nach mehreren Monaten Bestrahlung und Durchführung eines Leistungstests festgestellt, dass ihre Leistung genauso gut war, wie bei vollkommen gesunden Mäusen. Weiter haben die Mediziner gesunde genetisch nicht veränderte Mäuse den elektromagnetischen Wellen ausgesetzt. Im Test zeigte sich anschließend, dass sie im Gedächtnistest besser als vorher abgeschnitten hatten.

Es zeigte sich, dass sich im Gehirn junger, nicht erkrankter Alzheimer-Mäuse – während des Versuchs keine Beta-Amyloid-Plaques bildeten. Verhaltenstests machten deutlich, dass ihre kognitiven Fähigkeiten vollständig erhalten blieben. Ältere Tiere, die bereits an Alzheimer litten, schnitten in Leistungstests nach der mehrmonatigen Bestrahlung ebenso gut ab wie völlig gesunde Mäuse. In ihrem Hirn fanden sich weniger Ablagerungen. Und das war noch nicht alles: Setzten die Mediziner gesunde, genetisch nicht veränderte Mäuse den elektromagnetischen Wellen aus, schnitten diese anschließend besser in den Gedächtnistests ab als zuvor.

Die Forscher gehen davon aus, dass die Ergebnisse somit auch für den Menschen anwendbar sind. Mit den neu gewonnenen Erkenntnissen könnte sich so eine neue und effektive Alzheimer-Behandlung ergeben. Bisher nachgewiesen sei, dass sich die Temperatur des Gehirn der Alzheimer-Mäuse im Versuch leicht erhöhte.

Ein Temperaturanstieg könnte die Ablösung von den schädlichen Ablagerungen unterstützen.

Und Koffein soll das Fortschreiten der Krankheit aufhalten. Allerdings begünstigt dagegen Schlafmangel wiederum die Alzheimer-Krankheit, da sich die Beta-Amyloid-Eiweiße im Gehirn ablagern. Außerdem wurde festgestellt, dass junge Erwachsene, die über einen großen Wortschatz verfügen, auch im Alter ihre geistigen Fähigkeiten erhalten bleiben, auch wenn im Gehirn die typischen Alzheimer-Plaques vorhanden sind.

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